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ZUSAMMENFASSUNG DER KROATISCHEN BISCHOFSKONFERENZ

 für die Synode über Synodalität 2021 – 2024
Zagreb, 15. Mai 2024

 

Mit Freude, engagierter Arbeit und hingebungsvollem Gebet haben wir gemeinsam unseren begonnenen synodalen Weg fortgesetzt, dem Ruf von Papst Franziskus folgend, Wege zu erforschen, wie unsere eine, heilige, katholische und apostolische Kirche zugleich eine synodale Kirche in der Mission sein kann, unter Achtung der gesamten biblischen Offenbarung, der historischen Tradition und des kirchlichen Lehramts. Der synodale Weg der Kirche hat unsere Ortskirchen mit unterschiedlicher Intensität durchdrungen, und in einigen von ihnen setzte er sich auf die laufenden Partikularsynoden fort. Als Hirten ihrer Gemeinschaften haben die Ortsbischöfe erneut Priester, Gläubige, kirchliche Bewegungen sowie synodale Kommissionen ermutigt, den begonnenen synodalen Prozess aktiv fortzusetzen. Ziel dieses gemeinsamen Weges war es, zu sehen, wie wir unser Kirchesein leben und wie wir mit unserer christlichen Identität auf die Herausforderungen der heutigen Zeit reagieren können. Nach dem Wunsch von Papst Franziskus geschah die Synode als gemeinsamer Weg der Laiengläubigen, Bischöfe, Priester und des Römischen Pontifex. Die synodalen Initiativen manifestierten sich besonders in organisatorischer, praktischer und dialogischer Hinsicht in den Ortskirchen. Beispiele guter Praxis des synodalen Prozesses in der Kirche in Kroatien sind synodale Treffen von Priestern, Theologiestudenten, Ordensleuten, Schuldirektoren, Vereinen und geistlichen Bewegungen, Pfarrchören, der Jugendpastoral. Auf den Webseiten der katholischen Medien wird regelmäßig über synodale Beratungen berichtet. Es fand das IV. Theologische Kolloquium statt: „Theologie und Praxis der Synodalität in der Kirche“ sowie die synodale Beratung der Pastoraltheologen der katholischen theologischen Fakultäten in Kroatien. Das XVI. Dies Theologicus war dem Thema „Moderne Perspektive des Dienstes und der Ausbildung von Katecheten“ gewidmet. Die 64. Theologisch-pastorale Woche widmete sich den „Modernen Herausforderungen der Pastoral und Katechese für Erwachsene“. Im Licht der synodalen Treffen fand auch das erste Treffen des Ständigen Rates der Kroatischen Bischofskonferenz zusammen mit den emeritierten Bischöfen statt. Die Bischöfe, die an der Synode teilnahmen, gaben ihre Erfahrungen bei thematischen Foren und Treffen mit Priestern weiter, und ein Artikel eines Synodenteilnehmers mit dem Titel „Die Bischofssynode im Dienst eines neuen missionarischen Aufschwungs im synodalen Schlüssel“ ist zur Veröffentlichung vorbereitet. Die synodale Methode des Hörens im Geist wurde durch die Praxis des göttlichen Lesens (lectio divina) auf diözesaner Ebene praktiziert und fand Anwendung bei thematischen synodalen Treffen.

Beim Durchlesen des zusammenfassenden Berichts haben die Ortskirchen die wichtigsten Anregungen für ihre Situation erkannt und auf dieser Grundlage Initiativen zur Einbindung in den synodalen Weg der Kirche gestartet. Nach der Sammlung der Beiträge und Zusammenfassungen, die als Früchte der synodalen Treffen und Initiativen in den Ortskirchen entstanden sind, haben wir diese Zusammenfassung erstellt, die einige Schlussfolgerungen und Perspektiven enthält, die aus unserer Arbeit, den geteilten Erfahrungen und Beratungen hervorgegangen sind. Im Folgenden präsentieren wir die Hauptakzente des synodalen Prozesses in Kroatien und die in den erhaltenen Zusammenfassungen der Ortskirchen vertretenen Themen in Richtung unseres Weges bis Oktober 2024.

1.EINIGE ASPEKTE DER BEZIEHUNG ZWISCHEN DEN ÖSTLICHEN KATHOLISCHEN KIRCHEN UND DER LATEINISCHEN KIRCHE

Zur Kroatischen Bischofskonferenz gehört die griechisch-katholische Eparchie Križevci, die 1777. gegründet wurde. Die Gläubigen der Eparchie stammen aus verschiedenen kirchlichen Unionen – einschließlich der in den letzten Jahren zugewanderten und geflüchteten Gläubigen – die ihre Bräuche, Traditionen, Sprache und ihr spirituelles Erbe mitgebracht haben, was die griechisch-katholischen Gläubigen in Kroatien durch eine besondere Vielfalt und Einheit in der Verschiedenheit auszeichnet. Ihre Anwesenheit – des Klerus und der Laien – ist eine wichtige pastorale Realität, die es ermöglicht, den spirituellen Reichtum zu entdecken, der das Verständnis und das Handeln der Katholischen Kirche erweitert. Die Nähe der griechisch-katholischen Gläubigen erleichtert es den Gläubigen des römischen Ritus, sich leichter in die ökumenischen Bemühungen mit den östlichen Kirchen einzufügen und die Entfernungen zu überbrücken, die durch unterschiedliche liturgische Ausdrücke entstehen können. Im Leben der Ortskirchen hat diese Nähe das Verständnis und die Annahme der Bedürfnisse von Migranten, Gläubigen der östlichen Tradition, erleichtert. Der größte Beitrag, den die griechisch-katholischen Gläubigen der Eparchie Križevci zum Leben der Kirche leisten können, ist ihr Zeugnis der Einheit des Glaubens, die sich in der Vielfalt der Riten, Traditionen, Kirchenlieder und liturgischen Sprachen ausdrückt. Auf diese Weise entdecken und lernen die geweihten Amtsträger und Laien des lateinischen Ritus bei verschiedenen pastoralen Treffen den Reichtum des griechisch-katholischen spirituellen Erbes und der Tradition kennen. In der pastoralen Arbeit müssen die Besonderheiten beider liturgischen Traditionen gewahrt werden, wobei die wesentlichen Bestandteile der christlichen Glaubenslehre und ihre verschiedenen liturgischen und anderen Gebetsausdrücke anerkannt werden. Besonderes Augenmerk sollte auf das sakramentale Leben gelegt werden, wobei auf die Sensibilität bei der Erziehung und Ausbildung der Kinder geachtet werden sollte, da die Reihenfolge der Feier der Initiationssakramente im östlichen Ritus anders ist als im römischen Ritus. Die synodalen Beratungen haben uns die Bedeutung der Organisation von Vorträgen, Foren und thematischen Diskussionen sowie die Erstellung entsprechender Materialien gezeigt, die den Gläubigen helfen werden, die gleiche katholische Lehre und die unterschiedlichen liturgischen Ausdrucksweisen und Sprachen zu verstehen. Dadurch wurde die Präsenz griechisch-katholischer Priester im Leben der Ortskirchen immer größer.

  1. EINIGE ASPEKTE DES CHARAKTERS UND DES AMTES DES BISCHOFS

In unserer kirchlichen Realität und während der synodalen Prozesse hat sich der Bedarf gezeigt, der sich auch früher in allen Segmenten des Lebens der Ortskirchen, ihrer Institutionen und Gemeinschaften zeigte: dass nämlich die Bischöfe bei der Ausübung ihres Amtes mit väterlicher Autorität Prozesse in Gang setzen und beleben sowie endgültige Entscheidungen treffen können, die das Ergebnis gemeinsamer Überlegungen und kluger Urteilsfindung bei der Auswahl zwischen verschiedenen Stilen und Verwaltungsweisen sind und entschlossenes Handeln erfordern. Es hat sich gezeigt, dass die Formen der Teilnahme aller, die das geltende allgemeine Kirchenrecht vorsieht, nicht in allen Diözesen in zufriedenstellender Weise umgesetzt wurden. Daher wird in diesem Dokument auch die Notwendigkeit einer größeren Beteiligung der Laien und der Mitglieder der Institute des geweihten Lebens und der Gesellschaften des apostolischen Lebens in den Mitwirkungs- und Mitbestimmungsgremien betont. Ein Problem, das in einigen Diözesen stärker ausgeprägt war, ist jedoch die Schwächung der Autorität des Bischofs und daher die Unentschlossenheit oder das völlige Fehlen angemessener Verwaltungsentscheidungen. Wo der Bischof seine Autorität verliert und nicht bereit ist, die erforderlichen Entscheidungen zu treffen und die Verantwortung dafür zu übernehmen, verlieren die synodalen Prozesse ihre Zweckmäßigkeit und werden kontraproduktiv. Der Stil, in dem der Bischof seine Macht ausübt, ist entscheidend für die Beteiligung von Priestern und Diakonen, Laien und Laiinnen, geweihten Männern und Frauen, wobei die Wahl zwischen mehr oder weniger Synodalität in der Verwaltung nicht allein durch Normen aufgezwungen werden kann, sondern Raum für die Einschätzung lassen muss, was der eine oder andere Stil in Bezug auf die konkreten Bedürfnisse und Probleme der Ortskirchen und kirchlichen Realitäten in ihrem Gebiet bedeuten würde.

Gerade im Bereich des Schutzes von Minderjährigen in der Kirche in Kroatien hat sich die erforderliche Bereitschaft der Bischöfe zur koordinierten Handlung nach geltendem Kirchenrecht gezeigt. Dennoch hat sich in einigen Fällen das Problem in diesem Bereich als Mangel der bisherigen Weise der Ausübung der richterlichen Gewalt des Bischofs gezeigt, nämlich die Rolle des Vaters und die des Richters zu harmonisieren. Daher wird die Initiative zur Übertragung der richterlichen Aufgabe auf ein anderes Gremium, eventuell spezielle Gerichte, die kanonisch bestimmt und vom Heiligen Stuhl genehmigt werden, begrüßt und gefördert.

Über die Rolle der päpstlichen Vertreter in der missionarischen synodalen Perspektive spricht der zusammenfassende Bericht der ersten Sitzung der XVI. ordentlichen Generalversammlung der Synode in Nr. 19, der sich mit der Gruppierung der Kirchen innerhalb der Gemeinschaft der ganzen Kirche befasst. Institutionell und aus der Perspektive der gemeinsamen pastoralen Sorge für die Gläubigen aus den Bereichen der Partikularkirchen desselben Volkes haben die Bischofskonferenzen eine bedeutende praktische Rolle, die durch eine größere Dezentralisierung im Sinne weitergehender Befugnisse zur Erlassung allgemeiner Beschlüsse mit Gesetzeskraft, die den Umständen der Ortskirchen angepasst sind (vgl. can. 455), sowie zur Führung einiger Verfahren wie: Verwaltungsverfahren, hierarchische Rekurse, ratum non consumatum, privilegio in favore della fede, sowie derer zur Selig- und Heiligsprechung, gestärkt werden muss.

3.DIE ROLLE DER PÄPSTLICHEN GESANDTEN IN DER MISSIONARISCH-SYNODALEN PERSPEKTIVE

Der Dienst der apostolischen Nuntien kann erheblich zur Stärkung der Gemeinschaft, Teilnahme und Sendung innerhalb der Kirche beitragen. Im Folgenden werden einige Vorschläge gemacht, wie ihr Dienst im Geiste der Synodalität gestaltet werden kann.

Zunächst sind die apostolischen Vertreter aufgerufen, Brücken der Einheit und Gemeinschaft zwischen dem Heiligen Stuhl und den Ortskirchen zu sein. Ihr Dienst sollte sicherstellen, dass die Stimme jedes Gläubigen im gemeinsamen Weg der Kirche gehört und respektiert wird. Im Geiste der Synodalität sollten sie aktiv die Bedürfnisse, Sorgen und Freuden der Ortskirchen anhören. Sie sind aufgerufen, den Dialog und die Zusammenarbeit sowohl innerhalb der Kirche als auch zwischen der Kirche und der Gesellschaft zu fördern, immer auf der Suche nach gemeinsamen Wegen zum Wohle aller.

Darüber hinaus wäre ihre Unterstützung lokaler Initiativen, die Synodalität durch die Einbeziehung von Laien, die Anerkennung und Wertschätzung verschiedener Charismen fördern, sowie die Sicherstellung, dass alle Ebenen der Kirche aktiv am Leben der Gemeinschaft teilnehmen, von großer Bedeutung.

Auch sollen sie Förderer des Ökumenismus und des interreligiösen Dialogs sein, indem sie die Zusammenarbeit und gemeinsame Initiativen fördern, die zur Einheit unter den Christen und zum gegenseitigen Verständnis mit anderen Religionen beitragen.

Im Geiste der Synodalität sollten sie daran arbeiten, Vertrauen und Transparenz innerhalb der Kirche aufzubauen. Ihr Dienst muss durch Offenheit, Ehrlichkeit und Verantwortung gegenüber allen Mitgliedern der Kirche und der Gesellschaft gekennzeichnet sein. Als Vertreter des Heiligen Stuhls sind sie aufgerufen, Gemeinschaft, Dialog und Zusammenarbeit zu fördern, um sicherzustellen, dass die Kirche ihrer Mission der Verkündigung des Evangeliums und des Dienstes an der Welt treu bleibt.

4.REVISION DER DOKUMENTE, DIE DIE BEZIEHUNGEN ZWISCHEN DEN BISCHÖFEN, DEM GEWEIHTEN LEBEN UND DEN KIRCHLICHEN VEREINIGUNGEN REGELN, AUS SYNODALER UND MISSIONARISCHER PERSPEKTIVE

Die Schlussfolgerungen lokaler Synoden betonen die Bedeutung der pastoralen Besuche der Bischöfe nicht nur in den Pfarreien, sondern auch in den Gemeinschaften des geweihten Lebens und in kirchlichen Vereinigungen, die in der Seelsorge der einzelnen Diözesen tätig sind. Pastorale Besuche sind wichtig, um das Glaubensleben zu stärken und das kirchliche Bewusstsein aller, die am evangelisierenden Auftrag der Kirche beteiligt sind, zu fördern. Es besteht die Notwendigkeit, dass die Gemeinschaften des geweihten Lebens trotz ihrer Autonomie offener und vertrauensvoller auf die Hirten der Ortskirche zugehen.

Weiterhin empfehlen die Dokumente jüngerer Synoden der Teilkirchen den Personen des geweihten Lebens und den Mitgliedern kirchlicher Vereinigungen, mit den örtlichen Hirten zusammenzuarbeiten. Um diese Zusammenarbeit fruchtbarer zu machen, ist es notwendig, die gegenseitige Sensibilität und pastorale Aktivität zu stärken. Die Beziehungen zwischen Diözesen und Ordensgemeinschaften müssen durch rechtliche Akte geregelt werden, aber im Geiste der Kirchlichkeit und der freudigen Hingabe an die eigene Sendung. Ziel der Beziehungen zwischen den hierarchischen kirchlichen Strukturen, den Gemeinschaften des geweihten Lebens und den kirchlichen Vereinigungen sollte der Aufbau einer komplementären Beziehung sein, in der jeder gemäß seiner Berufung und seinen Charismen beiträgt. Zusammenarbeit, Gemeinschaft und Offenheit für Vielfalt müssen weiterhin die führenden Werte sein, die die hierarchischen und charismatischen Strukturen der Kirche auf eine Weise gegenseitig bezeugen, die sie zusammen zu den „Randgebieten“ der Gesellschaft führt.

Die Bischöfe werden ermutigt, für Personen des geweihten Lebens, Mitglieder von Gläubigenvereinigungen und kirchlichen Bewegungen mindestens einmal im Jahr geistlich-formative Treffen auf Diözesanebene zu organisieren, damit sich alle gegenseitig kennenlernen und im gemeinsamen Ruf und in der Sendung wachsen können.

5.REVISION DES RATIO FUNDAMENTALIS INSTITUTIONIS SACERDOTALIS IN SYNODALER PERSPEKTIVE

Das Nachdenken über die priesterliche Ausbildung und Erziehung im Kontext der Synodalität der Kirche nimmt einen besonderen Platz im Geheimnis der Kirche und des Volkes Gottes ein. Als erste und wichtige Herausforderung der Kirche in Kroatien wird die Stärkung der systematischen und kontinuierlichen Berufungspastoral als synodynamische Dynamik des Lebens des gesamten Volkes Gottes erkannt. Eine weitere wichtige Herausforderung ist die Planung einer qualitativ hochwertigen und angemessenen Vorbereitungszeit, die einen persönlichen Ansatz in der Vorbereitung der Kandidaten ermöglicht, was von vielen Faktoren abhängt, wie z.B. Alter, Reife und Bildung der Person, familiärem und sozialem Kontext, religiöser Bildung, kirchlicher Lebenserfahrung usw.

Bei der eigentlichen priesterlichen Ausbildung wird die Bedeutung der Zusammenarbeit aller Ausbildungshäuser, sowohl der ordensgemeinschaftlichen als auch der diözesanen, immer mehr erkannt, analog zum Vorschlag der jetzigen Ratio Fundamentalis für eine überdiözesane Vereinigung der Priesterseminare. Einige Ortskirchen mit der Praxis des Ständigen Diakonats haben die Bedeutung der Erstellung eines Vademecum für ständige Diakone hervorgehoben, in dem die Ausbildungswege der ständigen Diakone mit der Ausbildung der Priesterkandidaten, insbesondere im pastoralen Jahr, verknüpft werden könnten. Gerade in dieser stärkeren und konkreteren Verbindung erkennen wir die Neuheit des Lebens der synodalen Kirche.

Es ist daher notwendig, die geistlichen und fachlichen Anstrengungen auf allen Gebieten, die für die Ordens- und Diözesankandidaten gemeinsam sind, zu bündeln, da es sich um dieselbe menschliche Natur handelt, die für jede Berufung vorausgesetzt wird. Das sieht man durch die gemeinsame Organisation der Bischofskonferenz und der Ordenskonferenz. Im Geist der Synodalität der Kirche wird auch die Notwendigkeit einer besseren Abstimmung in der Ausbildung und Bildung erkannt, nämlich die Abstimmung der Programme der Ausbildungshäuser und des Studienprogramms. Eine solche Abstimmung würde wesentlich dazu beitragen, das einheitliche, ganzheitliche, gemeinschaftliche und missionarische Wesen der Bildung zu verwirklichen, über das im Einführungsteil des aktuellen Ratio Fundamentalis gesprochen wird. Angesichts der Tatsache, dass die Voraussetzungen für ein Knabenseminar und eine frühere umfassende menschliche und christliche Bildung der Kandidaten fast nicht vorhanden sind, wird die Notwendigkeit erkannt, die Dauer der bisherigen Ausbildungsphasen zu verlängern und Änderungen in den Namen selbst vorzunehmen. Es wäre daher wünschenswert, anstelle von „Stufen der philosophischen Studien (oder des Lernens)“ mehr Gewicht auf „die Lernphase“ zu legen und philosophische Studien in die Ausbildungsinhalte aufzunehmen. Damit würde die feste Überzeugung belebt, dass abgeschlossene philosophisch-theologische Studien nicht das einzige Kriterium für die Eignung eines Priesterkandidaten sein können.

  1. EINIGE THEOLOGISCHE UND KANONISCHE FRAGEN IN BEZUG AUF BESTIMMTE DIENSTFORMEN

In unserer kirchlichen Realität wird die Bedeutung der Pfarrei als grundlegende Einheit der regulären pastoralen Tätigkeit anerkannt, und es wird die Notwendigkeit betont, die Pfarrpastoral mit den Bestimmungen neuerer kirchlicher Dokumente und den Bedürfnissen der zeitgenössischen pastoralen Arbeit in Einklang zu bringen. Die Pfarrpastoral muss vor allem die regulären Formen des Lebens der Pfarrei unterstützen und weiterentwickeln. Pfarrer sind aufgerufen, ihre Mission freudig zu erfüllen, ein Beispiel persönlicher Gebetspraxis zu geben, die Gläubigen in ihrem Glaubenswachstum zu begleiten und ihnen durch ihr Lebenszeugnis ein Vorbild und eine Stütze zu sein.

Es ist notwendig, die Entwicklung einer kooperativen Beziehung zwischen den geweihten Dienern und den Mitarbeitern in der Pfarrei stärker zu betonen, mit dem Ziel der gemeinsamen Sorge für die Förderung der kirchlichen Gemeinschaft und die Umsetzung pastoraler Programme. Im Kontext der Pfarrgemeinschaft hat sich die Bedeutung der Familie als Grundlage jeder christlichen Gemeinschaft und missionarischen Aufgabe bestätigt. Es ist daher notwendig, den christlichen Glauben und die Praxis in den Familien zu fördern und insbesondere junge Familien in der Gemeinschaft gemäß den Anforderungen des Familienlebens zu begleiten.

Die besondere Bedeutung muss auf die Sendung von Personen mit Behinderungen gelenkt werden, wobei ihre Erfahrungen von Leiden, Marginalisierung und Diskriminierung anerkannt werden. Es ist notwendig, die Rolle der Laiengläubigen im Leben und in der Sendung der Kirche weiter zu fördern, da sie zur Verwirklichung der Kirche als Gemeinschaft beitragen. Laien sollten als aktive Diener in den christlichen Gemeinschaften durch Organisation, Leitung und Anregung verschiedener Initiativen und Projekte sowie durch die Teilnahme an verschiedenen Pfarr- und Bistumsgremien stärker anerkannt werden. Die Charismen in ihrer Vielfalt sollten erkannt und geschätzt werden, wobei Extreme oder Dualismen vermieden werden sollten, die ihren Laiencharakter durch die Ausübung von Aufgaben, die den geweihten Amtsträgern zugewiesen sind, mindern. Es ist notwendig, die Laien mit mehr Vertrauen in das kirchliche Leben und in die Gremien der Zusammenarbeit und Mitverantwortung einzubeziehen und ihr Engagement zu nutzen, das oft unnötig auf Hindernisse seitens des Klerus stößt.

In Christus sind Männer und Frauen mit der gleichen Taufwürde bekleidet und empfangen gemäß Gottes Maßstab vielfältige Gaben des Geistes in gemeinsamer Mitverantwortung. Ihre Zusammenarbeit sollte auf allen Ebenen der christlichen Gemeinschaft gefördert werden. Daher sollte der Beitrag von Frauen in der Kirche und in der Gesellschaft, insbesondere junger Mütter im Kontext des Arbeitsschutzes, geschätzt werden, aber auch eine Erhöhung der pastoralen Verantwortlichkeiten, die Frauen in bestimmten Bereichen des kirchlichen Lebens und der Sendung anvertraut werden sollten, in Betracht gezogen werden. Angesichts des Zugangs von Frauen zum Diakonat und ihres Dienstes in unserer kirchlichen Realität fällt auf, dass die Meinung besteht, dass eine solche Entscheidung kontraproduktiv wäre und im Widerspruch zur kirchlichen Tradition steht, die einen solchen Dienst unter seltenen und heute nicht mehr aktuellen Umständen kannte.

  1. Theologische Kriterien und synodale Methodologien für gemeinsame Unterscheidung kontroverser doktrinärer, pastoraler und moralischer Fragen

Der epochale Wandel, von dem Papst Franziskus spricht, manifestiert sich durch verschiedene kulturelle und wertbezogene Herausforderungen, unterstützt durch technologische Entwicklungen. Dieser Zustand erfordert neue theologische Kriterien zur Unterscheidung und Bewältigung unklarer doktrinärer, pastoraler und ethischer Fragen im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen und kirchlichen Leben.

Eine dringende Frage ist, wie die Verflechtung von Liebe und Wahrheit ohne die Gefahr pastoraler Unüberlegtheit, evangelischer Unstimmigkeit und blinder Anpassung der Lehre Jesu an moderne Trends, die theologische und anthropologische Wahrheiten über den Menschen leugnen, bewahrt werden kann. Der kroatische Kontext zeigt die Sensibilität der Gläubigen gegenüber diesen Herausforderungen, und durch verschiedene Initiativen wurden Workshops, Zentren und Symposien organisiert, die sich mit diesen Themen beschäftigen, wie etwa der Frage der Genderideologie, des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen, des antinatalistischen Denkens, des liberalistischen Blicks auf das menschliche Leben bei der Empfängnis, der Situation irregulärer Ehen und anderer Gemeinschaften usw.

Der geistliche und theologische Zustand in den verschiedenen Pfarreien zeigt eine bedeutende Treue zu den evangelischen Anforderungen, die die Wechselbeziehung von Wahrheit und Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit betonen. Trotz des permissiven westlichen Kontextes suchen die Gläubigen nach Klarheit, einem festen Anker in der Kirche, und warnen auf verschiedene Weise vor der Gefahr des Relativismus und der situativen Ethik. Verschiedene soziale Forschungen zu den genannten Herausforderungen sowie die pastoralen und persönlichen Engagements vieler Experten und Hirten der Kirche in Kroatien tragen zur Feststellung der Wahrheit über den Menschen und zu einem ganzheitlichen Ansatz bei ethischen Problemen bei. All diese Bemühungen helfen bei der Bildung des moralischen Gewissens der Gläubigen, bei der Unterscheidung neuer Situationen und Umstände und bei der Reaffirmation wesentlicher Elemente der doktrinären und moralischen Lehre, deren Ziel immer das Heil der Seelen ist.

  1. Das Hören auf die Schreie der Armen

Papst Franziskus betont die Bedeutung der Option für die Armen und hebt hervor, dass dies eine theologische Kategorie ist, bevor sie eine kulturelle oder politische ist. Gott zeigt sein Erbarmen zuerst den Armen, und die Kirche erkennt im Dienst an den Armen Herausforderungen wie materielle und moralische Not, Obdachlosigkeit, Verfolgung, Migration und Krankheiten. Die Kirche in Kroatien reagiert auf den Ruf der Armen durch Verbände, Ordensgemeinschaften und individuelle Initiativen von Gläubigen und zeigt so die Umsetzung der christlichen Nächstenliebe in der Praxis. Die Früchte dieser Arbeit manifestieren sich in verschiedenen karitativen und sozialen Aktivitäten.

Konkrete Beispiele für Hilfe sind Volksküchen, Sozialläden, Sozialbörsen und Börsen für medizinische Hilfsmittel, wo Bürger Lebensmittel, Kleidung, Bedarfsartikel, Medikamente und medizinische Hilfsmittel spenden oder kostenlos erhalten können. In der Kirche in Kroatien gibt es Priester, die täglich auf die Straßen gehen, um den Hungrigen und Durstigen zu speisen und den Nackten zu bekleiden, wie es Christus von uns verlangt. Neben den genannten Hilfsmaßnahmen für die Armen wird die Notwendigkeit der Betreuung älterer und gebrechlicher Menschen, insbesondere derer, die allein leben und auf die Nähe und Hilfe anderer in alltäglichen Lebenssituationen angewiesen sind, immer mehr anerkannt.

Im Umgang mit den Armen ist es notwendig, die spezifischen Bedürfnisse der Person zu erkennen, systematisch und komplementär mit anderen Organisationen zu handeln, um umfassende Unterstützung für die Person zu gewährleisten. Auf dem Gebiet der Kroatischen Bischofskonferenz wird dies durch den Abschluss eines Durchführungsvertrags mit der Kroatischen Caritas erleichtert, nach dem auch der Staat die umfassendsten Formen sozialer und karitativer Tätigkeiten kirchlicher Einrichtungen unterstützt: von den Pfarrcaritas über Ordensgemeinschaften bis hin zu kirchlichen Vereinen, in denen zahlreiche Laien tätig sind.

  1. Unsere Mission in der digitalen Umgebung

In der heutigen virtuellen Welt, die für viele Menschen zu einem Hauptlebensraum geworden ist, werden verschiedene Dinge wie Bildung, Freundschaft, Liebe, Unterhaltung und Raum für spirituelles Wachstum gesucht. Während verschiedene Kategorien um die Aufmerksamkeit der Nutzer konkurrieren, bleibt der Bereich der Spiritualität und des Glaubens oft unzureichend vertreten. Daher erkennen wir als Kirche die Bedeutung des Engagements im virtuellen Raum, um spirituelle Unterstützung und Bildung zu bieten und dort präsent zu sein, wo Menschen nach Sinn und spirituellem Wachstum suchen.

Es ist jedoch schwierig, die Wahrheiten und Tiefen des Glaubens in kurzen Video-/Audio-Clips von 15 bis 30 Sekunden zu vermitteln, also in Inhalten, die heute für den Menschen des digitalen Zeitalters akzeptabel sind, dessen Konzentration auf Inhalte oft nicht länger dauert. Einerseits hat die Kirche recht, wenn sie sagt, dass sie sich nicht auf die Banalisierung ihres Glaubensinhalts einlässt und nicht auf Werkzeuge und Mittel der Klickköder-Manipulation und des Sensationalismus in Überschriften zurückgreift. Andererseits müssen wir als Kirche Wege finden, den Inhalt, den wir im virtuellen Raum anbieten, ansprechend, interessant und zugänglich für den heutigen Menschen zu gestalten, insbesondere für Kinder und Jugendliche, für die die virtuelle Welt Teil des Alltags ist, in den sie hineingeboren wurden und mit dem sie aufwachsen.

Es ist klar, dass Seelsorge und Evangelisierung den Menschen in den realen Lebensumständen begegnen und ihnen dort die Verkündigung des Evangeliums bringen müssen, denn wenn wir die Herausforderungen der Gegenwart nicht erkennen und darauf reagieren können, wird unsere Botschaft an Bedeutung und Attraktivität verlieren. Daher müssen wir uns intensiver über die digitale Kultur und die Instrumente, die uns bei der Vermittlung von Inhalten helfen können, weiterbilden. Dennoch dürfen wir die Nachteile der virtuellen Welt und der Isolation in den eigenen vier Wänden nicht vernachlässigen. Der persönliche Kontakt muss in der Evangelisierung Vorrang haben, und virtuelle Inhalte sollten zur konkreten Praxis des religiösen und sakramentalen Lebens sowie zum Apostolat und zur Tätigkeit in der physischen Welt anregen.

Ein gutes Beispiel ist das Netzwerk der kroatischen katholischen Medien mit all seinen Bestandteilen, was kürzlich durch eine Untersuchung des Vertrauens der kroatischen Bürger in die Medien mit Schwerpunkt auf religiösen Themen bestätigt wurde. Das erworbene Vertrauen des Publikums ist auf hochwertigen Inhalt und eine Redaktion zurückzuführen, die die Prinzipien des Journalismus kennt und mit einer breiten Palette von sozialen und religiösen Themen vertraut ist, sowie auf die aufgebauten Beziehungen und die gute Zusammenarbeit mit Gesprächspartnern, die in der Lage sind, jederzeit genaue, präzise und relevante Informationen zu liefern.

10.EMPFANG DER FRÜCHTE DES ÖKUMENISCHEN WEGES IN DIE KIRCHLICHEN PRAXEN

Die historischen Umstände haben eine besondere Sensibilität in unserer kirchlichen Realität geformt und die Bedeutung ökumenischer Bemühungen und Bestrebungen hin zu einem zunehmenden Grad der Einheit mit den Gläubigen der östlichen Kirchen und den Gemeinschaften, die aus der Reformation oder der reformatorischen Tradition hervorgegangen sind, betont. Bislang fanden regelmäßige ökumenische Gebetstreffen statt, ebenso wie zahlreiche Begegnungen auf akademischer Ebene sowie verschiedene soziale und karitative Initiativen. Eine der ökumenischen Initiativen, die jedes Jahr zahlreiche Christen in allen kirchlichen Gemeinschaften versammelt, ist die Gebetswoche für die Einheit der Christen. Unter der Leitung des Rates für Ökumene der Kroatischen Bischofskonferenz werden Materialien gedruckt und verteilt, damit sich jeder an ökumenischen Gebetsfeiern beteiligen kann. Unter den bedeutenden Dokumenten der jüngsten Zeit ist das Hirtenwort „Anregungen und Leitlinien für ein engagierteres ökumenisches Handeln“ aus dem Jahr 2022 hervorzuheben, mit dem die kroatischen Bischöfe alle Gläubigen ermutigen wollen, sich noch stärker für die Einheit einzusetzen und den ökumenischen Geist zu beleben. Zahlreiche katholische Institutionen erziehen die Gläubigen zu ökumenischen Werten im Einklang mit der kirchlichen Lehre. Dennoch ist es notwendig, den ökumenischen Einsatz auf den Pfarr- und Bistumsebenen zu verstärken. Dies geschieht bereits teilweise durch verschiedene ökumenische Gebets- und karitative Initiativen in vielen Gemeinden und Bistümern, aber es ist notwendig, die Initiativen gegenseitig zu koordinieren und auszubauen. Es sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass die Treue zum Gebet das Hauptmittel zur Erreichung einer immer größeren und tieferen Einheit bleibt. Auf nationaler Ebene wäre es gut, ein ökumenisches synodales Gremium zu bilden, das ökumenische Initiativen in Bereichen gemeinsamer Verkündigung des Evangeliums, interkonfessioneller Gebetsfeiern und konkreter Dienste am Menschen und der Gesellschaft leitet.

Schlussfolgerung

Die Gnade des synodalen Weges der Kirche in Kroatien war eine Gelegenheit zum Nachdenken über die grundlegenden Elemente, die die Kirche zu einer lebendigen und fürsorglichen Mutter machen. In diesem Sinne hat die privilegierte Sorge für die Armen wieder ihren Platz in den Diskussionen gefunden und daran erinnert, dass die Kirche an die „Peripherie“ geht. Doch ein solcher Ausgang ist immer von der Bedrohung durch schnelle technologische Entwicklung geprägt, die ein digitales Umfeld schafft, in dem das Individuum auf Kosten der Gemeinschaft herrscht und in dem technische Lösungen für grundlegende menschliche Probleme gefunden werden sollen. Einerseits bleibt das Wort Gottes eine Schlüsselquelle zur Verbindung der Menschen, insbesondere über geweihte Amtsträger, deren Ausbildung angesichts neuer digitaler Gegebenheiten verstärkt werden sollte. Andererseits schätzt die Tradition der Kirche die gleiche Taufwürde aller Gläubigen und geweihten Amtsträger und würdigt die Vielfalt der Charismen, durch die die Mitverantwortung aller für alle und das konsequente Leben des Taufauftrags zum Ausdruck kommen. Ein solcher missionarischer Geist kann nicht ohne die Zusammenarbeit aller Glieder der Kirche verwirklicht werden, wobei mehr Raum für die Beteiligung der Laien, die Deklerikalisierung und die Dezentralisierung bestimmter Dienste geschaffen werden muss, die nicht von ihrer Natur her sakramental bedingt sind. Die Vertiefung der Zusammenarbeit und die Stärkung gemeinsamer pastoraler Initiativen der Bischöfe und anderer Gemeinschaften wie der Gemeinschaften des geweihten Lebens und der Laienverbände sind ein wichtiger Teil der Synodalität für die aktive und prophetische Präsenz der Kirche in der Welt. Die kirchliche Realität in Kroatien betont die Bedeutung ökumenischer Bemühungen und Bestrebungen nach Einheit mit den Gläubigen der östlichen Kirchen und den aus der Reformation hervorgegangenen Gemeinschaften. Durch regelmäßige ökumenische Treffen, Gebetsfeiern und karitative Initiativen wird eine zunehmende Beteiligung der Gläubigen an der Verwirklichung des ökumenischen Geistes gefördert. Die Vielfalt liturgischer Riten erleichtert die Integration von Migranten aus anderen christlichen Kirchen und Gemeinschaften. Neben diesen innerkirchlichen Dynamiken hat die Synode dazu beigetragen, das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie sehr der Geist der Welt bestimmte Glieder des Leibes beeinflusst hat, die zu „Wölfen im Schafspelz“ geworden sind und dadurch anderen unauslöschliche Wunden zugefügt haben. Diese Wunden am Leib der Kirche haben das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer erneuten Verbindung von Wahrheit und Liebe gegenüber dem permissiven Denken gestärkt, das die grundlegende christliche Anthropologie der Schöpfung des Menschen nach dem Bild Gottes leugnet.